Was ist ein Reizdarm?
Reizdarm, auch als funktioneller Darmbeschwerden bekannt, ist eine häufige Erkrankung, bei der die Betroffenen unter Symptomen wie Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und Blähungen leiden. Es gibt bislang keine eindeutige Ursache für Reizdarm und die Behandlung kann schwierig sein.
Das Reizdarm-Syndrom (RDS) oder im Englischen Irritable bowel syndrome (IBS) ist eine Herausforderung für die Betroffenen. Die unklare Pathogenese mit vielen zu erforschenden Wegen, störende Symptome, die die Lebensqualität beeinträchtigen, und viele Untertypen der Erkrankung sind nur einige Gründe, die es schwierig machen, den Reizdarm zu kontrollieren und zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
Ursachen von Reizdarm
Die genauen Ursachen von Reizdarm sind noch nicht vollständig verstanden. Mögliche Faktoren, die dazu beitragen können, sind Stress, eine unausgewogene Ernährung, hormonelle Veränderungen und bestimmte Medikamente.
Was bedeutet Reizdarm-Syndrom (RDS)
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist immer eine s.g. Ausschlussdiagnose, d.h. es wird diagnostiziert, nachdem andere Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) ausgeschlossen wurden. Es handelt sich um eine Diagnose per Ausschluss, da Routineuntersuchungen beim Arzt das Reizdarm-Syndrom nicht direkt nachweisen können.
Das Reizdarmsyndrom im englischen als Irritable Bowel Syndrome kurz IBS bezeichnet, zeigt sich durch eine Vielzahl von Symptomen wie Durchfall, Verstopfung, Schmerzen und Blähungen, die oft zu dauerhaftem Unwohlsein und einer verminderten Lebensqualität führen.
Leider ist die Erkrankung meist chronisch und durch wiederkehrende Veränderungen des Stuhlgangs charakterisiert.
Ein auffallendes Merkmal des RDS ist das Fehlen pathologischer Veränderungen wie geschädigter Schleimhaut oder Entzündungen. Dies macht die individuelle Behandlung komplex und erfordert oftmals eine Kombination verschiedener Ansätze.
Welche Probiotika sind zu empfehlen bei Reizdarm?
Forscher haben bei Patienten mit Reizdarm festgestellt, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert ist. Im Vergleich zu gesunden Personen wurden bei ihnen weniger nützliche Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien gefunden, dafür jedoch mehr potenziell schädliche Mikroorganismen wie E.coli-Bakterien.
Studien haben gezeigt, dass Probiotika die Symptome von Reizdarm bei einigen Patienten verbessern können. Beispielsweise nahmen in einer Studie die Probanden entweder ein Placebo oder ein Probiotikum ein und es wurde festgestellt, dass diejenigen, die das Probiotikum einnahmen, weniger Beschwerden hatten als diejenigen, die das Placebo einnahmen.
Als besonders wirksam, die Symptome von Reizdarm zu verbessern, stellte sich eine Kombination von Probiotika heraus, die sowohl Lactobacillus als auch Bifidobacterium enthielt.
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Diagnose des Reizdarmsyndroms
Die Diagnose des Reizdarmsyndroms basiert in der Regel auf der Erfassung der typischen Symptome sowie dem Ausschluss anderer möglicher Erkrankungen. Leider gibt es keine spezifischen Tests, um das Reizdarmsyndrom zu diagnostizieren.In der Regel führt der Arzt eine gründliche Anamnese durch, um andere Erkrankungen auszuschließen. Beim Reizdarmsymptom handelt es sich um eine Ausschlußdiagnose. Eine genaue Diagnose ermöglicht eine gezielte Behandlung und Symptomlinderung.
Probiotika: Eine vielversprechende Therapieoption auf das RDS
Die aktuelle s.g. S3-Leitlinie zum Reizdarmsyndrom hebt die Bedeutung von Probiotika als Therapieoption hervor.
Unter einer S3-Leitlinie wird ein medizinischer Leitfaden verstanden, der auf wissenschaftlichen Belegen und einem strukturierten Konsens von Experten basiert. Dieser Leitfaden bietet evidenzbasierte Empfehlungen für die Behandlung und Diagnose verschiedener Erkrankungen, um Ärzten und Fachpersonal eine fundierte Orientierungshilfe zu geben.
Mehrere Studien zeigen, dass verschiedene probiotische Stämme positive Effekte auf das RDS haben, insbesondere bei chronischer Verstopfung, Schmerzen, Blähungen sowie Stuhlfrequenz und -konsistenz. Signifikante Verbesserungen wurden für Bakterienstämme wie Bifidobakterien (z.B. Bifidobacterium infantis 35624, Bifidobacterium longum NCC3001), Lactobazillen (z.B. Lactobacillus plantarum 299v, Lactobacillus acidophilus NCFM) und weitere (z.B. Escherichia coli DSM 17252, Saccharomyces cerevisiae) festgestellt. Unsere within Produkte enthalten verschiedene Bakterienstämme, für die eine Verbesserung des RDS in Studien gezeigt werden konnte!
Ernährungsumstellungen und FODMAP-Diät
Die S3-Leitlinie betont auch den Zusammenhang zwischen Ernährung und RDS. Lösliche Ballaststoffe (Präbiotika) wie Inulin oder Apfelpektin werden bei Verstopfung und Durchfall empfohlen.
In all unserer within Produkten sind neben den hochdosierten Bakterienkulturen und weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen auch Inulin enthalten.
Die Low-FODMAP-Diät ist eine spezielle Ernährungsweise, die entwickelt wurde, um Symptome bei Personen mit Reizdarmsyndrom (RDS) und ähnlichen Verdauungsstörungen zu lindern.
"FODMAP" steht für "Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole", eine Gruppe von Kohlenhydraten, die bei manchen Menschen Verdauungsprobleme verursachen können.
Bei der Low-FODMAP-Diät werden Lebensmittel, die reich an diesen Kohlenhydraten sind, vermieden oder reduziert. Dazu gehören bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Getreide, Milchprodukte und Süßungsmittel.
Die FODMAP-Diät besteht aus drei Phasen:
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Eliminierungsphase: in der FODMAP-reiche Lebensmittel vermieden werden; einer
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Reintroduktionsphase: in der diese Lebensmittel schrittweise wieder eingeführt werden, um die individuelle Toleranz zu testen
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Anpassungsphase: in der eine langfristige Ernährungsweise entwickelt wird, die die Symptome minimiert.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Diät nicht für jeden geeignet ist und man viele nährstoffreiche Lebensmittel ausschließt. Deshalb ist die Anpassungsphase besonders wichtig. Die Anleitung eines qualifizierten Ernährungsberaters oder Arztes sollte idealerweise in Anspruch genommen werden.
Reizdarm Stressreduktion
Ein wichtiger weiterer Punkt bei der Behandlung von Reizdarm kann eine Stressreduktion sein, hierbei können Dir verschiedene Entspannungstechniken oder auch Yoga helfen.
Wichtig ist, Deinem Darm Zeit zu geben, sich an den neuen Lebensstil anzupassen und auch bei der Einnahme von Probiotika dauert es etwas bis sie ihre gesundheitlichen Effekte entfalten können und es zu einer Linderung kommen kann.
Falls Du Fragen hast rund um das Thema Darm und Probiotika, komme gern unter hier auf uns zu.
Was tun bei Reizdarm Durchfall oder Reizdarm Verstopfung
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für die Behandlung von Reizdarm unabdingbar, unabhängig davon, ob die Symptome Verstopfung oder Durchfall sind.
Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser sollten es täglich sein, um den Stoffwechsel in Schwung zu halten und den Körper optimal zu unterstützen.
Bei ausgeprägten Reizdarm Durchfällen kann Leinsamen helfen, den Stuhl zu binden. Es ist jedoch wichtig, dass man nicht mehr als zwei Esslöffel Leinsamen pro Tag zu sich nimmt und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet (2).
Treten aufgrund des Reizdarmes Verstopfungen auf, so sollte schrittweise auf eine ballaststoffreiche Ernährung umgestiegen werden. Sanfte Ausdauersportarten wie zum Beispiel Wandern, Walken, Radfahren aber auch Schwimmen können bei Reizdarm Verstopfungen helfen, denn sie regen die Darmperistaltik von außen an, wodurch träge Magen-Darm-Muskeln wieder zur Bewegung angeregt werden können.
Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen konnten, können auch, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, kurzfristig Abführmittel eingenommen werden.
Stressreduktion ist sowohl bei Reizdarm Durchfall wie auch bei Reizdarm Verstopfungen ein wichtiger Faktor. Es gibt verschiedene Verfahren wie Yoga, Akupunktur und Osteopathie, die zur Behandlung von Reizdarm eingesetzt werden können und die in Kombination mit anderen Therapien die Symptome lindern können.
Weitere Therapieoptionen und Selbstmedikation
Neben der Anpassung der Ernährung und der Einnahme von Probiotika gibt es weitere Therapieoptionen und Möglichkeiten zur Selbstmedikation, die sich bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms (RDS) als hilfreich erwiesen haben. Eine beliebte und natürliche Methode ist die Verwendung von Pfefferminzöl.Es wird oft zur Linderung von Darmkrämpfen eingesetzt, da es entspannende Eigenschaften auf die glatte Muskulatur des Darms hat.
Ebenso können verschiedene Phytopharmaka wie Berberin, Carmint und Padma Lax nützlich sein. Diese pflanzlichen Arzneimittel können helfen, verschiedene Symptome des RDS zu lindern.
Bei spezifischen Beschwerden wie abdominalen Krämpfen (Unterleibskrämpfen) wird häufig Butylscopolaminiumbromid eingesetzt. Dieses Medikament kann helfen, die Muskelspasmen des Darms zu reduzieren.
Für die Behandlung von Diarrhoe (Durchfall) ist der Wirkstoff Loperamid ein gängiges Mittel. Es verlangsamt die Darmbewegungen und erhöht die Aufnahme von Flüssigkeit und Salzen aus dem Darminhalt.
Für Menschen, die unter Verstopfung leiden, werden oft Laxanzien vom Macrogol-Typ empfohlen. Diese wirken, indem sie Wasser im Darm binden und somit den Stuhl weicher machen, was die Darmpassage erleichtert.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Behandlungsmethoden individuell unterschiedlich wirksam sein können und auch rezeptfreie Medikamente viele Nebenwirkungen haben können!
Medikamentöse Therapieoption für das Reizdarmsyndrom
Für das Reizdarmsyndrom stehen verschiedene medikamentöse Therapieoptionen zur Verfügung.
Dazu gehören Antispasmodika, die Krämpfe und Schmerzen im Darm lindern können.
Bei Durchfall können loperamidhaltige Präparate helfen, um den Stuhlgang zu regulieren.
Bei starken Schmerzen haben niedrig dosierte Antidepressiva, die auch die Darmbewegungen beeinflussen, einen Erfolg gezeigt.
Die Einnahme von Probiotika werden ebenfalls häufig zur Verbesserung der Darmflora eingesetzt. Der Vorteil von Probiotika ist, dass sie im Gegensatz zu vielen verschreibungspflichtigen Medikamenten nebenwirkungsarm sind.
Die Wahl der Medikamente hängt von der individuellen Situation und den Symptomen ab und sollte in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Fazit
Die Behandlung des Reizdarmsyndroms erfordert oft einen integrativen Ansatz, der Probiotika, Ernährungsumstellungen, medikamentöse Behandlungen und bei Bedarf auch Verhaltensänderungen oder Psychotherapie einschließen kann.
Jeder Betroffene reagiert unterschiedlich, daher ist es wichtig, individuelle Behandlungspläne zu entwickeln, die auf die spezifischen Symptome und Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sind.
Die Wirksamkeit von Probiotika bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms (IBS) wurde in verschiedenen Studien gezeigt.
Diese Studien deuten darauf hin, dass Probiotika eine vielversprechende Behandlungsoption für IBS darstellen können, insbesondere bei der Verbesserung von Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsbeschwerden.
FAQs
Welche Darmbakterien fehlen bei Reizdarm?
Wird die Zusammensetzung der Darmbakterien von Patienten mit Reizdarm mit der gesunder Personen verglichen, so wurden bei Patienten mit Reizdarm weniger nützliche Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien gefunden, dafür jedoch mehr potenziell schädliche Mikroorganismen wie E.coli-Bakterien.
Welches ist das beste Mittel bei Reizdarm?
Es gibt kein bestimmtes Medikament, das bei allen Menschen mit Reizdarm wirksam ist. Eine Behandlung kann je nach Ursache des Reizdarms und dem individuellen Symptomprofil des Patienten unterschiedlich sein.
Einige Medikamente, die bei Reizdarm eingesetzt werden können, sind Antispasmodika (zur Linderung von Krämpfen im Darm), Antidepressiva (zur Linderung von Angst- und Stresssymptomen) und Probiotika (zur Verbesserung der Darmflora).
Wobei Probiotika zu den nicht-pharmazeutischen Behandlungen zählt und kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Allerdings ist Probiotikum nicht gleich Probiotikum und die Wirksamkeit ist abhängig von der Dosierung, den eingesetzten Mikroorganismen und auch der Darreichungsform.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Reizdarm?
Es gibt keine spezifische Therapie für Reizdarm, sondern in erster Linie eine Symptombehandlung. Dazu gehören z.B. Medikamente gegen Schmerzen und Blähungen, eine ausgewogene Ernährung, Entspannungstechniken oder Sport.
Auch spezielle Probiotika können laut verschiedener Studien Linderung der Symptome bringen und gegebenenfalls auch das “Chaos” im Darm reduzieren.
Kann man Reizdarm verhindern?
Es gibt keine Garantie dafür, dass man Reizdarm vollständig verhindern kann, aber es gibt einige Maßnahmen, die man ergreifen kann, um das Risiko zu verringern. Dazu gehören z.B. ausreichend Bewegung, Stressreduktion, eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und genug Schlaf.
Welche Darmkur bei Reizdarm?
Es gibt verschiedene Methoden, die helfen können, die Symptome des Reizdarmsyndroms zu lindern. Eine Darmkur kann eine davon sein.
Eine Darmkur kann aus einer Diät bestehen, die bestimmte Lebensmittelgruppen meidet und andere bevorzugt. Eine solche Diät kann beispielsweise eine low-FODMAP-Diät sein. FODMAPs sind bestimmte Zuckerarten, die in vielen Lebensmitteln vorkommen und bei manchen Menschen mit Reizdarm Beschwerden auslösen können.
Eine weitere Möglichkeit kann eine Ernährungsumstellung sein, bei der man auf glutenhaltige Produkte oder Milchprodukte verzichtet.
Eine andere Methode kann die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln sein, die dazu beitragen können, die Darmflora zu regulieren und dadurch die Symptome zu lindern.
Welche Probiotika lindern das Reizdarmsyndrom?
Bestimmte Probiotika können laut einige Studien Symptome des Reizdarms lindern.
Einige der am häufigsten untersuchten Probiotika-Stämme bei Reizdarm sind:
Achte bitte beim Kauf von Probiotika auf seriöse Hersteller und neben den gewünschten Probiotika auch auf die weiteren Inhaltsstoffe, um eine weitere Reizung des Darms zu verhindern.
Analyse Zertifikat
Studien RDS / IBS
Meta-analysis of probiotics for the treatment of irritable bowel syndrome Probiotics — even inactive ones — may relieve IBS symptoms Effect of Probiotics on Symptoms in Korean Adults with Irritable Bowel Syndrome Effectiveness of probiotics in irritable bowel syndrome: Updated systematic review with meta-analysis
Diet in irritable bowel syndrome: What to recommend, not what to forbid to patients!. World J Gastroenterol.
Der Artikel dient lediglich der Informationsvermittlung in Bezug auf Probiotika und soll nicht als medizinische Empfehlung oder als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung interpretiert werden.