Wann solltest Du zum Arzt bei Verstopfung
Mit zunehmendem Alter steigt häufig die Anfälligkeit für Verstopfung.
Die Gründe dafür sind vielschichtig und teilweise noch nicht vollständig erforscht. Sie umfassen eine Bandbreite von Nebenwirkungen bestimmter Medikamente bis hin zu Stoffwechsel- und Darmerkrankungen.
Beispielsweise können Schmerzmittel wie Opioide oder Antidepressiva die Darmfunktion beeinträchtigen.
Personen, die regelmäßig unter Verstopfung leiden, sollten nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursachen abzuklären und geeignete Behandlungsmethoden zu diskutieren.
Ein Arztbesuch wird besonders dringlich, wenn zusätzliche Symptome wie Bauchschmerzen, ausgeprägte Blähungen oder Blut im Stuhl auftreten, da diese auf ernstere Erkrankungen hindeuten können.
Wann liegt eine chronischen Verstopfung vor?
Verstopfung ist ein häufiges Problem, das besonders auf Reisen aufgrund veränderter Ernährungs- und Bewegungsmuster auftreten kann.
Normalerweise löst sich diese Art von Verstopfung innerhalb von zwei bis drei Tagen von selbst auf.
Doch im Falle einer chronischen Verstopfung, die über einen längeren Zeitraum anhält, sollten bestimmte Symptome beachtet werden.
Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten regelmäßig mindestens zwei der folgenden Anzeichen beobachtet werden:
- Intensives Pressen beim Stuhlgang
- Klumpiger und harter Stuhl
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Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung
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Wahrnehmung einer blockierten Stuhlpassage
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Notwendigkeit, manuell nachzuhelfen, um die Entleerung zu erleichtern
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Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche
Diese Symptome weisen auf eine chronische Verstopfung hin und sollten ernst genommen werden, um langfristige Darmgesundheitsprobleme zu vermeiden.
Was kannst Du tun bei Verstopfung?
Niemand sollte sich stressen, wenn man keinen tägliche Stuhlgang hat. Sowohl dreimal täglich als auch dreimal wöchentlich können normale Verdauungsrhythmen sein.
Für diejenigen, die regelmäßig mit Verstopfung kämpfen, gibt es jedoch einige bewährte Selbsthilfemaßnahmen, die die Verdauung fördern können:
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Starte den Tag stressfrei mit einem entspannten Frühstück.
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Plane bewusst Zeit für den Toilettengang ein.
- Reduziere Stress so weit es Dir möglich ist
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Versuche Dich tägliche zu bewegen, idealerweise mindestens 30 Minuten.
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Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern pro Tag, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.
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eine möglichst ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, reich an Pro- und Präbiotika
Probiotika als effektive Behandlung bei Verstopfung
Die Rolle von bestimmten Probiotika in der Behandlung von Verstopfung wird zunehmend durch wissenschaftliche Forschung untermauert.
Viele wissenschaftliche Studien zeigen mittlerweile, dass Probiotika bei Verstopfung hilfreich sein können.
Sie verbessern nicht nur die Häufigkeit und Konsistenz der Stuhlgänge, sondern tragen auch zur allgemeinen Darmgesundheit bei.
Einige Schlüsselerkenntnisse aus der Forschung umfassen:
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Eine Meta-Analyse belegte, dass Probiotika die Darmtransitzeit verkürzen und die Stuhlfrequenz und -konsistenz verbessern, was sie zu einer potenziellen Behandlungsoption für funktionelle Verstopfung macht (Dimidi et al., 2014).
- Bei älteren Menschen führte die Einnahme von Probiotika, insbesondere von Bifidobacterium longum, zu einer signifikanten Verbesserung der Verstopfung im Vergleich zu Placebos (Martínez-Martínez, Calabuig-Tolsá, & Cauli, 2017).
- Multi-stämmige Probiotika haben bei Parkinson-Patienten die Häufigkeit der Stuhlgänge erhöht und die Lebensqualität verbessert (Tan et al., 2020).
Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Probiotika als wirksame und natürliche Behandlungsalternative bei Verstopfung.
Ballaststoffe zur Vorbeugung von Verstopfung
Ballaststoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Verstopfung.
Diese überwiegend unverdaulichen Fasern, die hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, sind u.a. für die Aufnahme großer Wassermengen im Darm bekannt.
Dies führt dazu, dass der Stuhl weicher wird und sein Volumen zunimmt, was wiederum die Darmbewegungen stimuliert und somit den Stuhlgang fördert.
Darüber hinaus tragen Ballaststoffe zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl bei und können so auch zur Gewichtskontrolle beitragen.
Zu den ballaststoffreichen Lebensmitteln zählen Vollkornbrot, Getreideflocken, Vollkornnudeln, Naturreis, sowie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Es wird empfohlen, täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen, um eine optimale Darmgesundheit zu gewährleisten.
Flohsamenschalen zur Steigerung der Ballaststoffaufnahme
Sollten herkömmliche Methoden zur Linderung von Verstopfung über einen Zeitraum von vier Wochen keine Besserung zeigen, kann die Ergänzung mit speziellen Ballaststoffpräparaten wie Weizenkleie oder Flohsamenschalen unterstützend helfen.
Während Weizenkleie hauptsächlich wasserunlösliche Ballaststoffe enthält, die bei einigen Menschen zu vermehrter Gasbildung und Blähungen führen können, bieten Flohsamenschalen eine Quelle löslicher Ballaststoffe, die generell als besser verträglich gelten.
Schrittweise Steigerung der Ballaststoffaufnahme
Für Personen, die bisher nur geringe Mengen an Ballaststoffen in ihrer Ernährung hatten, ist es ratsam, die Zufuhr dieser wichtigen Pflanzenfasern langsam zu erhöhen. Eine langsame Steigerung verbessert die Verträglichkeit und hilft, potenzielle Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall zu minimieren.
Um die vollen gesundheitlichen Vorteile von Ballaststoffen zu nutzen, ist eine angemessene Flüssigkeitszufuhr unerlässlich.
Es wird empfohlen, täglich mindestens 1,5 und 2 Litern Flüssigkeit zu trinken, wobei Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees besonders geeignet sind.
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Was tun bei anhaltender Verstopfung trotz Hausmitteln
Wenn herkömmliche Hausmittel keine Besserung bei Verstopfung bringen, solltest Du einen Arzt Deines Vertrauens aufsuchen.
In der Apotheke sind verschiedene Abführmittel, auch Laxantien genannt, rezeptfrei erhältlich.
Jedoch sollte bei der Anwendung von Abführmitteln Vorsicht geboten sein, da diese meist nebenwirkungen haben. So können sie beispiesweise die Elektrolytzusammensetzung im Körper beeinflussen und somit die Darmaktivität weiter verlangsamen können. Ein unkontrollierter Gebrauch kann zu einem sich selbst verstärkenden Zyklus führen. Daher ist es wichtig, die Wahl des Präparats, dessen Form, Dosierung und Anwendungshäufigkeit in Absprache mit einem Arzt zu treffen.
Gelegentliche Anwendungen von Abführmitteln zur Behandlung von Verstopfung sind in der Regel unbedenklich, solange sie nicht zu täglichen Gewohnheiten werden und keine Nebenwirkungen wie Durchfall verursachen. Dies gilt auch für Schwangere, die häufiger unter Verstopfung leiden.
Zu den gängigen Abführmitteln zählen:
- Macrogol
- Natriumpicosulfat
- Bisacodyl
Funktionsweise von Abführmitteln
Abführmittel wie Macrogol, auch bekannt als Polyethylenglycol (PEG), wirken effektiv gegen Verstopfung, indem sie als synthetische Ballaststoffe fungieren. Diese Substanzen werden von den Darmbakterien nicht abgebaut, was die Bildung von Gasen und damit verbundene Blähungen verhindert. Macrogol ist in der Lage, erhebliche Mengen an Wasser zu binden. Diese Eigenschaft führt dazu, dass der Stuhl weicher und voluminöser wird, was die Darmbewegungen fördert und eine leichtere Darmentleerung ermöglicht. Der Wirkstoff selbst passiert den Darm, ohne verdaut zu werden.
Andere Wirkstoffe wie Natriumpicosulfat und Bisacodyl werden im Darm aktiviert. Diese Substanzen sorgen dafür, dass dem Stuhl weniger Wasser entzogen wird und zusätzlich Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe in den Darm strömt.
Das Ergebnis ist ein weicherer und voluminöserer Stuhl, der durch die verstärkte Darmbewegung leichter zum After transportiert wird.
Alternative Laxantien
Neben den gängigen Abführmitteln wie Macrogol, Natriumpicosulfat und Bisacodyl gibt es auch andere Laxantien wie Lactose, Lactulose, Sorbitol und Lactitol.
Diese zuckerbasierten Abführmittel sind ebenfalls wirksam bei der Behandlung von Verstopfung.
Sie tendieren jedoch häufiger dazu, Nebenwirkungen wie Blähungen zu verursachen.
Wenn die Standardpräparate keine ausreichende Linderung bieten, können Ärzte stärkere, verschreibungspflichtige Medikamente in Betracht ziehen.
Allerdings ist es in den meisten Fällen von Verstopfung nicht notwendig, auf diese stärkeren Medikamente zurückzugreifen.
Toilettenhocker – Einfluss auf die Stuhlposition
Die Position beim Stuhlgang ist etwas, über das die meisten Menschen selten nachdenken. Aber die Art und Weise, wie Du auf der Toilette sitzt, kann Auswirkungen auf Deinen Stuhlgang haben.
Traditionelle Sitzposition beim Stuhlgang
Die meisten Menschen sind es gewohnt, auf der Toilette zu sitzen, indem sie sich auf den Toilettensitz setzen und ihre Füße auf dem Boden oder auf einem Hocker abstützen. Diese Position ist seit Jahrzehnten die Standardposition in den meisten westlichen Ländern.
Es ist jedoch eine Position, die die Muskeln des Anus und des Darms nicht vollständig entspannt. Dies kann dazu führen, dass Du Schwierigkeiten hast, vollständig zu entleeren, was wiederum zu Verstopfung oder Hämorrhoiden führen kann.
Hock-Position und Stuhlgang
In vergangenen Zeiten, als die Sitztoilette noch nicht erfunden war, verrichteten Menschen ihr Geschäft einfach im Hocken.
Auch heute noch sind in vielen Teilen Asiens, Afrikas und einigen europäischen Ländern Hocktoiletten weit verbreitet.
Interessanterweise ist es in diesen Regionen auffällig, dass Darmbeschwerden wie Verstopfung oder Hämorrhoiden nahezu unbekannt sind.
Toilettenhocker und Stuhlgang
Die sitzende Hockposition ist eine alternative Position, bei der Du beispielsweise einen Toilettenhocker verwendest. Dein Körper nimmt mit dem Toilettenhocker beim Stuhl-Gang automatisch einen 35° Winkel einnimmt, was das ungesunde Abknicken des Darms verhindert und der einzig natürlichen Position für dein Geschäft entspricht. Dies kann dazu beitragen, dass Du Dich vollständiger entleeren und Verstopfung und Hämorrhoiden vorbeugen kannst.
Fazit
Verstopfung, ein weit verbreitetes Problem, kann oft durch natürliche Methoden wie gesteigerte körperliche Aktivität, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ballaststoffreiche Ernährung gelindert werden.
Die Anwendung von Probiotika und die Anpassung der Sitzposition beim Stuhlgang, wie zum Beispiel durch die Nutzung eines Toilettenhockers, können ebenfalls effektiv sein.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist ein Arztbesuch zur weiteren Abklärung und Behandlung ratsam.
Durch einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl natürliche Methoden als auch bei Bedarf medizinische Unterstützung einbezieht, lässt sich die Darmgesundheit effektiv fördern und Verstopfung vorbeugen.
Der Artikel dient lediglich der Informationsvermittlung in Bezug auf Probiotika und soll nicht als medizinische Empfehlung oder als Ersatz für professionelle medizinische Beratung oder Behandlung interpretiert werden.